Jan Reschke
Über den Künstler
Ausbildung zum Restaurator
neunjährige Tätigkeit im Landesdenkmalamt
Freie Malerei und Zeichnen bei der Künstlergemeinschaft “Die Schanze”
Ausstellungen seit seinem 14. Lebensjahr unter Anderem in:
Göteborg, Karlsruhe, Unna
Landesmuseum Münster
Ehrenhof Düsseldorf
Bei uns präsentiert 2015 in der Ausstellung “Vater und Sohn - H. u. J. Reschke”
Gemäldeausstellung mit Bildern aus 5 Jahrzehnten
Diese Ausstellung ist etwas Besonderes. Nach 40 Jahren werden die Bilder
von Dr. Heinz Reschke und seinem Sohn Jan Reschke erstmals wieder gemeinsam präsentiert. Zuletzt stellten Vater und Sohn ihre Werke 1972 in Düsseldorf, in der Winterausstellung der bildenden Künstler von Nordrheinwestfalen, aus. Dort hing z. B. ein Bild von Jan Reschke neben einem Bild von Otto Dix. Außer Dix fand man auch Bilder von Beuys und Max Pfeiffer Watenphul. Weitere gemeinsame Ausstellungen von Vater und Sohn folgten im Rahmen von Gruppenausstellungen in Münster, Soest, Karlsruhe, Rheine, Marl und immer wieder in Düsseldorf. Das Landesmuseum in Münster zeigte im Rahmen des ‚kleinen Formats’ etliche Male gemeinsame Bilder von Vater und Sohn und kaufte 2 Bilder des Vaters an.
Ein paar Worte zum Vater, Dr. Heinz Reschke:
Geboren wurde er in Oberschlesien, Tarnow. Während seiner Studienzeit in Wien arbeitete und malte Heinz Reschke in den Ateliers von Oskar Kokoschka und Egon Schiele. Später war Heinz Reschke Mitbegründer der 'Neuen Gruppe 60’ in Münster, die aus der Künstlergemeinschaft ‚Schanze’ geboren wurde.
Die 1960 gegründete „Neue Gruppe Münster 60“, die sich später „Gruppe M60“ nannte und zu der auch der Fotograf Pan Walther gehörte, zeigte ein Jahr später ihre erste Ausstellung in der Galerie Bernd Clasing. Damals wurde die „Gruppe 60“ bekannt durch etliche Ausstellungserfolge in den Großstädten der Bundesrepublik. Die Gruppe wollte geradezu programmatisch der Überbewertung gegenstandsloser Kunst entgegenwirken. Sie wollte beweisen, daß auch gegenständliche Kunst nach wie vor ihre Aktualität und Berechtigung hat. Und damit war sie auch im Ausland erfolgreich: Heinz Reschke stellte seine Bilder gemeinsam mit der „Gruppe M 60“ in Teblice, Wien, Orleans und Monaco aus. Zu den größten Erfolgen gehörten 1968 Ausstellungen in Jerusalem und Tel Aviv. Es waren die ersten deutschen Kunstausstellungen in Israel nach dem 2. Weltkrieg. Sie stießen auf sehr großes Interesse, fanden ein positives Echo in allen israelischen Medien und sogar eine Zeitung aus New York berichtete darüber. Heinz Reschke, übrigens ein Ur-Ur-Großenkel des Porträtmalers Reschke am Hof zu Dresden, war im Hauptberuf später Völkerkundler - er starb 1972.
Sein Sohn Jan Reschke, ausgebildeter Restaurator und Maler, hatte seine erste Ausstellung schon mit 14 Jahren in der Kunsthalle Göteborg. Danach folgten viele Einzelausstellungen in Städten quer durch Deutschland. Gleich zweimal widmete ihm die Galerie Steinrötter, erste Adresse in Münster, eine Einzelausstellung – bei Steinrötter war er in bester Gesellschaft mit Friedrich Meckseper, Paul Wunderlich oder Johannes Grützke – und Vivi Bach stellte im gleichen Jahr aus. Bei Gruppenausstellungen war er u.a. zwei Mal in der Kunsthalle Düsseldorf und im Landesmuseum Münster beteiligt.
Also: Jan Reschke hat das Malen im Blut, aber er nahm zusätzlich Zeichenunterricht bei bedeutenden Malern aus Münster – Bernhard Miesch, Bert Hartweg, Lothar Graf - , die ihrem Schüler irgendwann sagen mussten: „Lieber Jan, wir können Ihnen nichts mehr beibringen.!“ Wie vielseitig er ist, läßt sich an zwei öffentlichen Werken bewundern: Schauen Sie in den Sälen von Schloss Herten aufmerksam nach oben, eine Decke wurde von Jan Reschke im Barockstil eines Michelangelo bemalt. Und in der Schlosskapelle in Attendorn schmückte er die Decke im Stil des Manierismus aus.
Was zeichnet Vater und Sohn aus und woran erkennt man ihre Gemeinsamkeiten?
Auf den ersten Blick fällt dem Betrachter die starke Farbigkeit, insbesondere das pompejanische Rot ins Auge. (Aus diesem Grund haben wir auf dem Informationszettel zwei Bilder nebeneinander gesetzt. hochhalten!! )Vater und Sohn besitzen beide eine Affinität zur Antike, erkennbar an der Zusammenstellung typischer Elemente in den Bildern: antike Skulpturen oder auch nur ihr Torso, Säulen, antike Architektur. Und beide verbindet eine große Liebe zum Detail . Ihre Gemälde sind Bilderwelten, in denen man spazieren, träumen und unglaublich viel entdecken kann.
Der Vater malt eher naiv, mit der Farbigkeit des Expressionismus. Der Sohn transformiert diesen Stil in den Surrealismus. - wenn man denn schon diese zwei Künstler in „Stil-Schubladen“ stecken will. Beide sind – wenn auch in unterschiedlichen Generationen und Zeiten – kompromisslose und leidenschaftliche Verfechter des Gegenständlichen, des opulenten Erzählens. Sohn Jan malte seine verrätselten Welten bereits, lange bevor Gegenständliches wieder en vogue wurde.
Warum erst jetzt die Ausstellung?
Vor einem Jahr verstarb der ältere Bruder von Jan Reschke, der den kompletten Nachlass seines Vaters in seinen Räumen gehütet hatte. Um die Bilder nach einer so langen Zeit wieder der Öffentlichkeit zu präsentieren, kam es zu der Idee, Vater und Sohn gemeinsam in dieser Ausstellung zu zeigen. Und welcher Ort wäre besser dafür geeignet als hier in Düsseldorf-Neuss, auf Schloss Reuschenberg, nur ca. 13 km entfernt von dem Ort, wo Vater und Sohn vor 40 Jahren ausstellten. So stehen die Exponate jetzt wieder allen Kunstliebhabern, also Ihnen, zur Besichtigung und zum Kauf zur Verfügung.
Genießen Sie die Bilder! Gehen Sie mit den Augen spazieren! Entdecken Sie die vielen raffinierten, originellen, verspielten Details! Freuen Sie sich über die Farbigkeit.