Oliver Czarnetta
Die Skulpturen von Oliver Czarnetta durchlaufen eine Prozessualität, sind dabei bildhaft und erlebbar, aber nie so ganz vollendet. Klar sichtbare Bezüge zur Wirklichkeit aus Elementen wie aus einem Kuriositätenkabinett ergießen sich in Harz oder Beton und schaffen neue Bezüge und Bedeutungen. Ein Haus mit Zähnen wie Wurzeln positioniert, ergeben in der Kombination Heimat, in der die Seele wohnt.
Doch bevor das Werk fertig ist, entsteht es in kleinschrittigem Prozess, Schicht für Schicht, zwar geplant, doch nie ganz vorhersehbar. Die fertige Skulptur ist starr, erst der Betrachter und seine Umschreitung bringen wieder Bewegung und Veränderung. Die Komposition bewegt sich nicht selbst, doch alles in ihrem Innern verändert sich, wenn sich der Betrachter um sie herum bewegt und damit seine Zeit und Identifikation auf sie überträgt.
So zeigen die übergroßen Harzköpfe eine fließende menschliche Persönlichkeit, wie in Schichten aufgebaut, besteht sie aus Mikro- und Makrokosmen. Das „Ich“ hat keinen statischen Kern, sondern entwickelt sich in der Korrespondenz von Innen und Außen, in der Spannung zwischen den Schichten, deshalb sind diese klar sichtbar und Teil des Ganzen.
Bei uns präsentiert 2023 in der Ausstellung “Rhythmische Mirakel”